Joao Fonseca fasziniert die Tennisfans bei den Australian Open. Boris Becker lobt den jungen Brasilianer. Die Tennis-Ikone hat den Überraschungserfolg vorausgesehen.
Melbourne – Bei den Australian Open 2025 hat der 18-jährige Joao Fonseca für Furore gesorgt, indem er den an Nummer neun gesetzten Andrey Rublev in einem packenden Match mit 7:6 (7:1), 6:3, 7:6 (7:5) bezwang. Der junge Brasilianer, der vor einem Jahr noch auf Platz 652 der ATP-Rangliste stand, hat sich in kürzester Zeit zu einem ernsthaften Konkurrenten für die Tenniselite entwickelt. Besonders begeistert zeigt sich Deutschlands Tennis-Ikone Boris Becker.
Joao Fonseca: Vom Nachwuchstalent zur Grand-Slam-Sensation
Sein Aufstieg begann mit dem Sieg bei den Next Gen ATP Finals, einem Turnier für die besten U21-Spieler, das er im vergangenen Dezember gewann. Damit trat er in die Fußstapfen von Stars wie Carlos Alcaraz und Jannik Sinner, die das Turnier ebenfalls im Alter von 18 Jahren für sich entscheiden konnten. Dabei besiegte er unter anderem Jakub Mensik aus Tschechien und Arthur Fils aus Frankreich, die auf den Plätzen 48 und 20 der Weltrangliste stehen.
Auch bei den ATP-Challenger-Turnieren zeigte Fonseca beeindruckende Leistungen, die ihn schnell auf Rang 112 der ATP-Rangliste katapultierten. Sein Ziel ist es, in die Fußstapfen von Alcaraz und Sinner zu treten und Grand-Slam-Turniere zu gewinnen. Auch Alexander Zverev strebt bei den Australian Open seinen ersten Grand-Slam-Titel an.

Tennis-Wunderkind überrascht bei Australian Open: Boris Becker ist ein „Verehrer seiner Kunst“
Boris Becker ist von Fonsecas Talent begeistert. „In England würde man sagen: A star is born“, äußerte der Eurosport-Experte, der bereits vor den Australian Open in seinem Podcast mit Andrea Petkovic von dem Brasilianer schwärmte: „Mein ‚Dark Horse‘ bei den Australian Open ist Joao Fonseca. Ich bin ein Verehrer seiner Kunst, seitdem ich ihn vor anderthalb Jahren in Turin beim Training kennengelernt habe. Die Art und Weise, wie er spielt, ist wunderbar.“
Auch der spanische Superstar Carlos Alcaraz zeigte sich beeindruckt: „Einfach unglaublich! Wir werden den Namen Joao Fonseca schon bald auf die Liste der besten Spieler der Welt setzen“, kommentierte er Fonsecas Leistung. „Joao Fonseca ist buchstäblich über Nacht zu einer Sensation geworden“, schrieben die Australian Open in Posts auf der Plattform X: „Dieses Kind ist besonders.“
Fonsecas Spielstil: Die Vorhand als Weltklasse-Waffe
Sein Spielstil wird durch seine herausragende Vorhand geprägt, die bereits als Weltklasse gilt. Mit einer Geschwindigkeit von 181 km/h schlug er den schnellsten Vorhand-Winner der ersten Runde bei den Männern.
„Von einem 18-Jährigen, der zum ersten Mal in einem Grand-Slam-Turnier spielt – na dann viel Spaß!“, kommentierte Becker diese Leistung. Seine Technik und Präzision auf dem Platz machen ihn zu einem dominanten Spieler, der die Bälle früh im Steigen nimmt und so seinen Gegnern kaum Zeit zum Reagieren lässt. Während Einigkeit über Fonsecas Ausnahmetalent herrscht, spaltet eine umstrittene Regel bei den Australian Open die Tennis-Stars.
Der neue Stern am Tennis-Himmel: 18-jähriges Supertalent sorgt für Aufsehen bei den Australian Open
Trotz des Hypes bleibt Fonseca, dessen Vorbild die Schweizer Tennis-Legende Roger Federer ist, bescheiden und fokussiert auf seine Ziele. „Natürlich sind meine Erwartungen jetzt größer. Ich will mehr und mehr. Ich denke, das ist die Mentalität eines Champions“, sagte der 18-Jährige. Die Vergleiche mit der brasilianischen Tennis-Legende Gustavo Kuerten nimmt er gelassen hin.
„Wann immer ein junger Mensch große Dinge erreicht, wird er hier in Brasilien schnell als Versprechen bezeichnet. Ich möchte mein Tennis spielen, den Sport leben und meine Routine beibehalten. Jeder Athlet hat seine eigene Zeit“, erklärte Fonseca, der in der 2. Runde am Donnerstagmorgen (16. Januar) auf den Italiener Lorenzo Sonego trifft. Die Australian Open könnten der Beginn einer großen Grand-Slam-Karriere für den jungen Brasilianer sein. (ck)