Im Fernsehen lief ein Helene-Fischer-Konzert. Vor dem TV-Gerät gerieten zwei Senioren in Streit: Es ging um das Aussehen der Sängerin. Dann wurde es blutig.
In Wien beschäftigt ein blutiger Streit unter Nachbarn das Landgericht: Angeklagt ist ein 70-jähriger Witwer, der einem 66-Jährigen ein Messer in den Bauch gerammt haben soll.
Wie die “Krone” berichtete, hatten sich die beiden am 25. Dezember getroffen, um ein Konzert von Helene Fischer im Fernsehen anzuschauen. Eingeladen hatte der 70-Jährige, im Wohnzimmer des Rentners ging es zunächst feuchtfröhlich zu. Die Nachbarn tranken Bier und Wein, bevor sie über das Aussehen der Sängerin zu diskutieren begannen.
Offenbar ging es um das knappe Outfit des Schlager-Stars, berichtete auch das Newsportal “heute.at”. Wer welcher Meinung war, ist unklar. Sicher ist hingegen, dass die Emotionen schnell hochkochten. Und zwar so sehr, dass der 70-jährige Gastgeber schließlich ein Messer aus einer Schublade zog und zustach.
Die Attacke ging glimpflich aus. Die “Krone” zitiert aus dem medizinischen Gutachten: “Aufgrund der Fettleibigkeit des Opfers hatte der Stich keine nachhaltige oder lebensgefährliche Verletzung innerer Organe zu Folge.”
Bei der Polizei hatte der Messerstecher bereits angeben, aus Notwehr gehandelt zu haben. Seine Verteidigerin sagte, der Streit habe ihren Mandanten und seinen Kontrahenten so aufgewühlt, dass es zu Handgreiflichkeiten gekommen sei. Angeblich sei der 70-Jährige körperlich unterlegen gewesen, hieß es.
Der 66-jährige Besucher schilderte die Angelegenheit bei der Polizei hingegen anders: Für ihn sei die Attacke mit dem Messer aus dem Nichts gekommen, sagte er.
Wie es wirklich war, muss nun das Gericht herausfinden. Beim ersten Verhandlungstermin kam es allerdings nicht weit mit der Wahrheitsfindung: Weder der Angeklagte noch das Opfer erschienen. Der Richter vertagte den Prozess daher mit den Worten: “Heute keine Helene-Fischer-Show”.