Popmusiker Valentin Hansen macht Musik am Fließband aus KI

Der Musiker Valentin Hansen veröffentlicht auf seiner Internetseite alle zwei Minuten einen neuen Song. Bei Redaktionsschluss war gerade Nummer 6183 erschienen, ein verträumter, cooler Singsang über Erinnerungen. Hansens Stimme klingt dabei etwas wie Thom Yorke, der Beat aber eher wie bei der frühen Björk, insgesamt ein schöner, weicher, nur ganz leicht sperriger Sound.

Der Song direkt davor: Eine pianolastige, sehr klare Nummer über eine verflossene Geliebte, der Sänger etwas rau übernächtigt. Ganz anders auf dem Stück davor: Verwirrender Synthi-Sound, die Stimme cool und hart, klingt nach Berliner Underground der 80er.

Valentin Hansen veröffentlicht Songs, und man denkt: Das ist der Tod der Popmusik. Denn, alle zwei Minuten einen neuen Song, der dann immer zwei Minuten dauert, das geht natürlich nur, weil eine Künstliche Intelligenz alles produziert. Seit Mitternacht Neujahr erscheint auf Hansens Internetseite Lied für Lied, wie vom Fließband (das erste hieß „Battle Field“). Die KI moduliert seine Stimme täuschend echt, textet die Lyrics, spielt Gitarre und begleitet, mischt und veröffentlicht alles umgehend. Und was man dann hört, ist verdammt angenehm.

Wenn Hansens Verbrechen der Mord der Singer-Songwriter-Kultur ist, dann ist es Mord durch ein süßes Gift. Diese Musik macht Spaß. Hier feiert einer die Abschaffung seiner selbst. Man möge sich mal durchklicken (unter max.valentinhansen.live). Aber Vorsicht, dabei vergehen schnell ganze Nachmittage. Es gibt leider keinen misslungenen Track. Soweit wir jedenfalls wissen – es war ja nach einer Woche schon eine Woche Musik. Bis mindestens Ostern soll das „Unendliche Album“ weiterlaufen, es könnte dann schon auf rund 50.000 Hits angewachsen sein.

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Zuletzt hatte der Berliner Konzeptkünstler und Musiker Valentin Hansen im Jahr 2021 das „Worthless Album“ auf Spotify veröffentlicht. „Wertlos“ war es für ihn, weil Spotify erst ab einer Songlänge von 30 Sekunden überhaupt Honorar an die Urheber ausschüttet. Hansen hatte aber seine Musik in 29-Sekunden-Schnipsel aufgeteilt, sodass er ganz sicher keinen Cent verdienen würde. Er ließ sich ausbeuten, weil Spotify eben ausbeutet. Verbrechen sind seine Spezialität. Damals war er das Opfer, heute ist er der Täter. Man wird das Gefühl nicht los, dass beides ihm eine diebische Freude bereitet hat.

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