Ihr Traum vom zweiten Baby droht zu platzen
Annemarie Eilfeld leidet unter dem PCO-Syndrom
02:37 min
Platzt ihr zweiter Kinderwunsch?
Annemarie Eilfeld leidet unter dem PCO-Syndrom
von Anny Adler, Jessica Bürger und Vera Coenen
Immer wieder werden ihre Hoffnungen zerschmettert.
Seit Jahren versucht die ehemalige DSDS-Finalistin Annemarie Eilfeld ein zweites Kind zu bekommen. Doch die 34-Jährige hat das sogenannte PCO-Syndrom, eine Hormonstörung, die im Extremfall unfruchtbar macht. Im Video erzählt sie, was diese Erkrankung mit ihr und ihrer Ehe macht.
Immer wieder schöpft Annemarie Eilfeld neue Hoffnung – doch PCOS macht ihr einen Strich durch die Rechnung
Nach außen hin wirkt das Leben von Annemarie Eilfeld ziemlich perfekt. Die Sängerin, die 2009 bei „Deutschland sucht den Superstar” mitmacht, ist glücklich verheiratet und Sohnemann Elian (2) entwickelt sich prächtig. Doch im Gespräch mit RTL erzählt Eilfeld, wie sehr sie sich ein zweites Kind wünscht – und wie diese Hoffnungen seit Jahren immer wieder zerstört werden: „Ich kann das gar nicht beschreiben, wie das ist, wenn man immer wieder diese Hoffnung hat: Ach, jetzt hat es geklappt und dann war es halt wieder nichts.“
Das sogenannte Polyzystische Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom) reibt die junge Mutter nämlich so langsam auf. Die Hormonstörung bewirkt, dass der weibliche Zyklus sehr unregelmäßig ist. Wie das Universitätsspital Zürich auf seiner Webseite schreibt, sind etwa sechs bis 18 Prozent aller Frauen in Deutschland vom PCO-Syndrom betroffen. Die Zahlen schwanken jedoch sehr stark, weil die Erkrankung bis heute oft nicht erkannt wird.
Das Problem, mit dem auch Eifeld zu kämpfen hat: Durch die unregelmäßigen oder ausbleibenden Monatsblutungen ist es für betroffene Frauen sehr schwer, Kinder zu bekommen. Im Extremfall kann das PCO-Syndrom sogar zur Unfruchtbarkeit führen.
Dieser Gedanke spukt auch Eifeld ständig durch den Kopf: „Dieses Kinderfenster, das schließt sich in den nächsten vier bis fünf Jahren und wir sind jetzt im dritten Jahr”, sagt sie. Die Wahrscheinlichkeit vor den Wechseljahren nochmal schwanger zu werden, sinkt stetig.
Diese Symptome werden mit dem PCO-Syndrom in Verbindung gebracht
Ihr befürchtet ebenfalls am PCO-Syndrom zu leiden? Folgende Beschwerden, die meist in der Pubertät auftreten, sich teils aber auch erst sehr spät äußern, könnten erste Warnzeichen sein:
- unreine, frettige Haut
- plötzliche, starke Gewichtszunahme vor allem am Bauch
- eine tiefe Stimme
- eine große Klitoris
- starker Haarwuchs, auch auf der Brust und im Gesicht
- gleichzeitig Haarausfall (Kopfhaar)
- unregelmäßiger Zyklus / Ausbleiben der Regel
Das Problem: Bei den Symptomen handelt es sich oftmals um eben solche, die Frauen so schnell gar nicht als Hinweis für eine ernsthafte Erkrankung sehen. Sie werden leicht mit Begleiterscheinungen einer ungesunden Lebensweise abgetan. Zusätzlich werden häufig vermehrt männliche Hormone ausgeschüttet, was zu unterschiedlichen Symptomen führen kann.
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Woher kommt das PCO-Syndrom?
Die Ursache für PCOS konnte bislang noch nicht gänzlich geklärt werden. Mediziner vermuten allerdings, dass eine genetische Prädisposition und bestimmte Umwelteinflüsse zu der Hormonstörung führen könnten. Die genetische Prädisposition wird aufgrund des häufigen innerfamiliären Vorkommens der Krankheit vermutet.
Interessant: Frauen, die trotz PCO schwanger werden, bringen oft Töchter zu Welt, die unter derselben Kondition leiden wie ihre Mutter. Oft zeigen auch Väter von Betroffenen einen frühzeitigen Haarausfall, so schreibt Univ.-Prof. Dr. Lukas Hefler auf der Website pco-syndrom.at. Es wird außerdem vermutet, dass die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft zur Entwicklung der Krankheit beitragen könne.
Weitere mögliche Auslöser des PCO-Syndroms könnten eine Störung der Bauchspeicheldrüse, eine Störung der Hirnanhangdrüse, Stress oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein.
Wie wird das PCO-Syndrom behandelt?
Die Therapie bei PCO-Syndrom fällt bei Frauen ohne Kinderwunsch in der Regel anders aus als bei Frauen mit Kinderwunsch. Diejenigen, die PCOS haben und schwanger werden wollen, sollten sich in Behandlung einer speziellen Kinderwunschklinik begeben, um verschiedene Therapie-Optionen mit einem Spezialisten durchzugehen.
Eine Therapie beinhaltet die Gabe von gering dosierten Kortisonpräparaten, die die Produktion von männlichen Hormonen einschränken und so einen Eisprung ermöglichen sollen. Auch eisprungauslösende Medikamente können bei einem unerfüllten Kinderwunsch verschrieben werden.