Boris Becker wird erstmal keine Rolle beim Deutschen Tennis-Bund einnehmen. Letztlich scheiterte eine Rückkehr offenbar an finanziellen Aspekten.
Frankfurt – Schon von 2017 bis 2020 war Boris Becker als Head of Men’s Tennis beim Deutschen Tennis-Bund tätig. Nun stand ein Comeback beim Verband im Raum, dazu kommen wird es aber nicht.
Boris Becker kehrt vorerst nicht zum Deutschen Tennis-Bund zurück
„Es gab auch Gespräche mit mir, aber wir haben bislang keine Lösung gefunden, wie ich mich mehr einbringen kann, wie ich das in der Vergangenheit schon einmal getan habe“, erklärte Becker in einer Medienrunde von Eurosport am Rande der bevorstehenden Australian Open. Dort wird Becker wie gewohnt als TV-Experte fungieren.
Woran die erneute Zusammenarbeit gescheitert ist, führte er ebenfalls aus. „Ich habe zu wenig Zeit. Die Zeit, die ich einbringe, die muss auch bezahlt werden. Es gibt Wert und Gegenwert, da konnten wir uns nicht einigen. Trotzdem steht mir der Deutsche Tennis Bund sehr nah. Es gibt kein böses Blut, beruflich haben wir einfach nicht zusammengefunden“, machte Becker klar.

Boris Becker hätte auch wieder eine Trainer-Tätigkeit aufnehmen können
Grundsätzlich befürwortet er auch, Größen des Sports, die ihre Karriere bereits beendet haben, in die Verbandsarbeit einzubeziehen – wie es beim DTB aktuell mit Andrea Petkovic und Angelique Kerber der Fall ist: „Es ist gut, wenn man die wichtigsten Ex-Spieler wie Angie oder Petko einbindet.“
Er selbst wird in näherer Zukunft aber keine Rolle einnehmen, dasselbe gilt auch für eine Tätigkeit als Tennis-Trainer. An Anfragen „von einigen sehr renommierten Spielern“ mangele es Becker laut eigener Aussage aber keinesfalls.
Boris Becker traut Alexander Zverev bei den Australian Open viel zu
„Die Antwort ist dann eigentlich immer die gleiche: Ich kann es nicht Fulltime machen, weil ich andere berufliche Verpflichtungen habe. Als Mentor, als Supervisor gerne, aber nicht als jemand, der quasi für alle Turniere oder auch sehr viele Turniere zur Verfügung steht. Das werde ich nicht mehr tun“, so der sechsmalige Grand-Slam Sieger.
Der deutschen Nummer eins Alexander Zverev traut er in Melbourne den ganz großen Wurf zu. „Ich hoffe, dass er das Turnier gewinnt“, sagte Becker und fügte an: „Ich glaube, er hat alle Fähigkeiten dieses Jahr.“
„Du gewinnst keinen Grand Slam, wenn du zu passiv wirst. Mit der Hoffnung, der Gegner verschlägt den Ball – das wird einfach nicht passieren. Er muss den Grand Slam aufgrund der eigenen Stärke gewinnen“, forderte er aber auch die richtige Einstellung beim gebürtigen Hamburger. Die Australian-Open-Auslosung meinte es auf jeden Fall gut mit Zverev. (masc)