Hand in Hand laufen sie durch die Stadt, tuscheln, kichern, lachen. Heidi Klum, 51, und ihre Tochter Leni, 20, sind ein inniges Mutter-Kind-Gespann. Genauso bei ihren gemeinsamen Auftritten für “Germany’s Next Topmodel”. Küsschen, Händchen halten – man merkt, wie nah sich die zwei sind, und wie ähnlich. Leni ist in der ProSieben-Casting-Show inzwischen regelmäßig in der Jury.

Dank der Starthilfe ihrer Mutter, mit der sie vor vier Jahren erstmals auf der Titelseite der deutschen “Vogue” zu sehen war, wurde Leni über Nacht zum Star. Sie designte eine Kollektion für About You, lief für das Modeduo Dolce & Gabbana über den Laufsteg, stand für Fotoshootings vor der Kamera und ergatterte Werbedeals mit Marken wie Dior oder Fila. Heute gehört Leni zu den begehrtesten Nachwuchsmodels der Welt. Ihr Name ist als Marke geschützt, ihr Vermögen wird auf rund drei Millionen Euro geschätzt – und das in diesem jungen Alter.

Mama Heidi Klum hatte es deutlich schwerer

Wenn Heidi Klum daran zurückdenkt, wie es ihr mit Anfang 20 ging, wird schnell klar: Alles war anders. Zwar gewann sie 1992 im Alter von 19 Jahren in der TV-Show “Gottschalk Late Night” einen Modelwettbewerb, doch die Zeit, bis ihr sechs Jahre später mit dem Titelfoto auf der US-Zeitschrift “Sports Illustrated” der Durchbruch gelang, war hart: “Als ich damals mit anderen Models zusammengewohnt habe, da kamen viele mit Jobs nach Hause, während ich wochen- oder monatelang ohne Erfolg blieb. Das hat mich oft verunsichert. Für die damalige Branche war ich immer ein bisschen zu happy und zu kurvig. Deshalb wurde ich leider oft abgelehnt”, sagte sie kürzlich im “Stern”.

Nebenbei wie Leni ein Wunschstudium an der Uni zu absolvieren? Daran war gar nicht zu denken. Von einem Leben, wie es ihre Tochter jetzt führt, konnte Heidi nur träumen, doch sie kämpfte sich durch – auch dank des Supports ihrer Eltern Günther, 79, und Erna Klum, 81. Anders als Heidi konnten sie ihrer Tochter nicht jeden kostspieligen Wunsch erfüllen: Günther war Produktionsleiter beim Parfümhersteller 4711, Mama Erna Friseurin. Doch die familiäre Basis machte Heidi stark. Und als Mutter von vier Kindern gibt sie diese Stärke weiter.

So hat Heidi es immer gefördert, dass Leni sowohl zu ihrem leiblichen Papa Flavio Briatore, 74, als auch zu ihrem Adoptivvater Seal, 62, von dem Heidi seit 2012 getrennt ist, Kontakt hat. “Meine Familie ist wie ein Anker für mein Leben”, erklärt Leni aktuell in einem Interview mit dem Magazin “Glamour”. Mit ihrem Neu-Papa Tom Kaulitz, 35, und dessen Zwillingsbruder Bill hat sie sogar das gleiche Tattoo: “Das war so eine Art ‘Die drei Musketiere’-Moment für uns.”

Auch die Zusammenarbeit mit ihrer Mutter, etwa für die gemeinsame Kampagne für das Wäschelabel Intimissimi oder für die aktuelle “GNTM”-Staffel, liebt sie: “Wir haben immer so viel Spaß zusammen – und dann hat uns auch noch meine Oma am Set besucht.”

Typisch deutsch!

Was das Nachwuchsmodel außerdem von seiner berühmten Mutter übernommen hat? Typisch deutsche Tugenden. Es sei ihr “superwichtig”, immer “überpünktlich” zu Terminen zu erscheinen, so Leni. Auch ihre Deutschkenntnisse sind inzwischen viel besser als bei ihren ersten “GNTM”-Auftritten vor zwei Jahren. Beste Voraussetzungen, um die Karriere noch weiter auszubauen. “Wenn meine Mutter irgendwann keine Lust mehr auf ‘GNTM’ hat, dann springe ich gern ein”, sagte sie mal. Und es scheint klar, dass es eines Tages so kommen wird.

Überheblich ist Leni aber nicht: “Es ist einfach ein Fakt: Meine Eltern sind berühmt. Ich bekam Starthilfe, und ich weiß, dass viele Leute davon träumen, so starten zu können.”

Leni Klum und ihr ganz eigenes Leben

Doch nicht alles will sieso machenwie ihre Mutter. Vor allem in Sachen Liebe versucht sie, einen anderen Weg zu gehen. Leni setzt auf Stabilität. Schon seit fünf Jahren ist sie fest mit dem Eishockeyspieler Aris Rachevsky, 20, liiert. Ungewöhnlich reif reflektiert sie jetzt: “Wir haben uns kennengelernt, als wir beide erst 15 waren – jetzt sind wir Anfang 20. Das ist eine besondere Zeit, in der man viel über sich lernt und sich viel verändert. Wir hatten auf jeden Fall unsere Höhen und Tiefen.” Doch das Paar ist miteinander gewachsen.

Nach zwei Jahren Fernbeziehung zwischen L.A. und New York, wo Leni Innenarchitektur studiert, ist Aris nun zu ihr gezogen. Dazu sagt sie: “Da ist die Herausforderung, die Zeit miteinander nicht als gegeben zu betrachten. Für uns ist deshalb eine Date-Night pro Woche ein absolutes Muss.”

Auch beim Thema Work-Life-Balance hat Leni – anders als Heidi in dem Alter, als sie vor allem für den Job lebte – schon einen eigenen Weg gefunden. Sonntage heißen bei ihr “Reset-Tage”, also Tage, an denen sie sich zurückzieht und vom Uni- und Modelstress erholt. Sie liege dann auf der Couch, schaue Serien und koche Hühnersuppe. Oder Gulasch. Und zwar so viel, dass sie davon noch die ganze Woche essen kann. Von wem sie die Rezepte für diese beiden Gerichte hat? Na klar, von Mama.