Mach’s noch einmal, Heidi!

Hatten Sie schon einmal ein Déjà-vu? Hatten Sie schon einmal ein Déjà-vu? Hatten Sie schon einmal ein Déjà-vu? Trotzdem nein? Dann sehen Sie sich unbedingt die sechste Folge von “Germany’s Next Topmodel” an. Denn da zeigte Heidi Klum am Mittwochabend, dass sie mit Kreativität nichts zu tun haben will.

“In dieser Woche wird es emotional”, begrüßte Heidi Klum in der vorangegangenen Folge vergangene Woche ihre weiblichen Models. Emotional wurde es deshalb, weil die Klum ein Fotoshooting arrangiert hatte, bei dem die Models paarweise zuerst weinen und dann lachen sollten. Die Models sollten also gleich zwei Emotionen kurz hintereinander zeigen. Wer dabei emotionaler war, durfte zur Belohnung mit auf die GNTM-Werbekampagnen-Fotos. Aber das war bei den Damen so, man darf also gespannt sein, was sich Klum nun in der Mittwochsfolge für die Herren ausgedacht hat.
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“Heute wird es ein wirklich aufregender Tag”, beginnt Klum schon einmal vielversprechend und lüftet dann das Geheimnis: “Heute will ich Emotionen sehen!” Okay, kann ja mal passieren, dass man zweimal hintereinander dasselbe Motto erwischt. Am Ende des Tages ist Heidi Klum auch nur ein Mensch. Außerdem wird sie sich ja sicher etwas ganz Besonderes ausgedacht haben, damit man nicht zweimal hintereinander das Gleiche sieht. Bei Klum ist das Besondere ja immer gerade gut genug.
Ob Augen oder Eyes – Hauptsache smokey
Bevor aber Klum den Herren verrät, was sie sich Besonderes ausgedacht hat, dürfen die Models in ihr Modelhaus ziehen. Das durften die Frauen-Models zwar auch, aber man kann die Männer ja nicht im Waschbecken schlafen lassen, nur damit man nicht zweimal das Gleiche zeigt. Also stromern die Herren durch ihre neue Bleibe und sind genauso begeistert wie ihre weiblichen Pendants in deren Modelhaus.
Besonders die Hantel-Ecke hat es einigen angetan. “Für mich ist Gym schon großer Bestandteil meines Lebens”, erklärt zum Beispiel Samuel seine Begeisterung, aber man hätte auch so erkannt, dass die jungen Männer eher bei McFit herumhängen als in einer Bibliothek. Aber kaum sind die ersten Eisen gestemmt, klingelt auch schon die Klum mit einer Videobotschaft durch und verteilt die ersten Aufgaben – so wie sie es zuvor bei den Damen auch gemacht hat.
Doch während Klum von den weiblichen Models ein “cooles Smokey-Eyes-Make-up” verlangte, sollen die männlichen Models nun ein “cooles Smokey-Augen-Make-up” auflegen. Puh, fast hätte man gedacht, dass die Klum bei den Männern nun wirklich noch einmal genau dasselbe macht, wie bei den Frauen. Aber mit so billigen Tricks arbeitet doch eine Heidi Klum nicht! Das würde ja auch gar keinen Sinn ergeben, denn dann wäre die Trennung von Frauen und Männern ja vollkommen unnötig gewesen.
Heidi Klum: “Wie kann man denn so schön aussehen beim Weinen?”
Deshalb mag der erste Eindruck vielleicht täuschen, als Klum den Herren erklärt, dass auch sie einen Paar-Wettbewerb im Weinen-und-danach-lachen austragen werden. Aber während die Damen paarweise in ein “Shootout” gehen mussten, gibt es bei den Herren immer ein “Zweier-Duell”. Die Unterschiede stecken eben in den Details. Deshalb brachte Klum bei den Damen auch einen Sack Zwiebeln mit, damit die Smokey-Eyes schön tränen. Bei den Herren setzt Klum beim Verlaufen der Smokey-Augen dagegen auf: Zwiebeln in einem Sack.
Okay, man hätte sich auch etwas anderes ausdenken können, um die Herren zum Weinen zu bringen, Augentropfen vielleicht, das Parteiprogramm der AfD oder irgendeine Staffel “Germany’s Next Topmodel”. Aber immerhin ist Klums Zwiebel-Zweitverwertung nachhaltig. Ist auch wichtig. Also schnuppern die Herren an den Zwiebeln bis die Bindehäute glühen, damit die Augen auf den Fotos auch schön nässen – mit Erfolg.
“Wie kann man denn so schön aussehen beim Weinen? Das ist krass!”, lobt Klum zwischendrin ihre Männer-Models. Bei den Damen klang das noch ganz anders: “Ihr seht so schön aus beim Weinen, das ist krass!”, schwärmte Klum damals. Soll keiner sagen, die Klum würde auch noch die gleichen Sprüche klopfen! Außerdem gibt es noch deutliche Unterschiede: Bei der Frauen-Folge erzählte der Schnitt die Geschichte von Eva und ihrer kürzlich verstorbenen Mutter, bei den Herren konzentriert man sich dagegen auf Kevins Abneigung gegen Niederlagen. Auf die persönlichen Geschichten hat man eben nicht so viel Einfluss wie auf einen Sack Zwiebeln.
Das Ende der Welt? Nein! Doch! Ohhh!
Nach dem Heul-Lach-Shooting ist dann die Werbekampagne dran und auch hier hat sich Klum etwas Besonderes ausgedacht. Sie will nämlich für die Bild-Aufnahmen eine Party inszenieren. Und damit sie die Persönlichkeit der Herren besser kennenlernen kann, sollen die sich selbst stylen: “Deshalb habe ich sie gebeten, ihr Lieblingsparty-Outfit für ihre Reise bei ‘Germany‘s Next Topmodel’ einzupacken.” Bei den Damen schlug Klum noch ganz andere Töne an: “Normalerweise stylen wir die Models, aber ich hab mir gedacht, sie sollen sich mal selber stylen. Ich möchte mal gerne ihren persönlichen Style sehen. So, wie sie sich selber am besten fühlen.”
Und so tanzen die selbst gestylten Männer-Models für den Fotografen Rankin herum und es muss ein wirklich dummer Zufall sein, dass Moritz beim Shooting dasselbe Schicksal ereilt wie jüngst Aaliyah und Safia – er wird rausgenommen. Doch während die beiden Damen den Dramaturgie-Wünschen nachkamen und ein Schnütchen zogen, versaut Moritz dem Schnitt eine traurige Geschichte: “Wie’s mir geht? Ich meine, mir gehts gut”, erklärt Moritz auf Nachfrage.
Deshalb muss Kollege Lian den Ernst der Lage für seinen Kollegen erklären: “Wenn du bei so einem Shooting einfach so rausgezogen wirst, da bist du nicht happy.” Offenbar aber schon: “Easy. Ja, es war schlecht, aber ist auch okay. Ist doch jetzt nicht das Ende der Welt”, findet jedenfalls Moritz.
Beim finalen Entscheidungswalk überschlagen sich dann noch einmal die Unterschiede. Die Männer-Models müssen sich hier nicht aus einem Kokon pellen und Schmetterling spielen, sondern über einen Kopfsteinpflaster-Catwalk laufen. Die Gast-Juroren heißen nicht Romee Strijd, sondern Catherine Deneuve und David Gandy und auch die Models, die rausfliegen, tragen andere Namen als ihre ausgeschiedenen Kolleginnen. Außerdem sehen Enis, J.J. und Konstantin auch ganz anders aus. Soll nochmal einer Klum mangelnde Kreativität vorwerfen!