GNTM: Bodyshaming-Vorwürfe in Folge 12 mit den Männern

Nach TV-Auftritt: Bodyshaming-Vorwürfe gegen Heidi Klum

Der Ernst des Lebens beginnt diese Woche auch für den männlichen Kompanieteil des GNTM-Abenteuers 2025. Nach der Vier-Echte-Jobs-Offensive für die Damen des Modelhauses findet der Castingmarathon nun endlich auch für die Burschen der Runwayschöpfung statt. Das von Heidi Klum eigenhändig zusammengestellte Herrengedeck steigt fahrplanmäßig in die Materie Joballtag ein. Immerhin wissen wir aus zahllosen Klum-Monologen über die vielschichtigen Anforderungen an Karrieren im Fashionkosmos: Ein Model ohne Job ist kein Model. Um also Models werden zu können, schickt die rheinländische Laufstegvorarbeiterin Klum ihre Männer zunächst zum Assessment-Center des Lifestyle-Magazins „Esquire“. Kandidat Alexander zeigt sich dabei methodiksicher und demonstriert stolz, das Konzept GNTM bereits vollumfänglich verinnerlicht zu haben: „Auf ein Casting folgt ja im besten Fall ein Job!“ Eine Aussage, gleichsam zutreffend wie mehrwertbefreit. Ähnlich gewinnbringend wäre höchstens noch die Feststellung: „Auf einen Restaurantbesuch folgt ja im besten Fall ein Sättigungsgefühl!“ Bevor es allerdings zu deep wird, greift Chefredakteur Dominik Schütte ein und schwärmt von seinem Printwunder: „Wir haben bei Esquire die größten Anzeigenkunden der Welt!“ Versace dann also schon mal nicht, denn Donatella ist nur 1,57 Meter groß.

Der Begeisterung unter den Jungmodels tut das keinen Abbruch. Kandidat Lian schwärmt: „Das ist voll die Ehre, die haben eine unglaubliche Reichweite!“ Nun, Stichwort Reichweite: Der deutsche „Esquire“ startete 2020 mit einer Auflage von 120.000 Exemplaren und liegt heute bei einer verkauften Auflage von 35.000. Reichweitenphilosophisch nicht zwangsläufig der heilige Gral. Damit liegt man etwa auf dem Auflagenniveau von „Wendy“ (ja, die gibt es noch!), der „Esquire“ der Pferdeliebhaber. Dennoch machen diese Zahlen „Esquire“ zur erfolgreichsten deutschen Zeitschrift mit „E“ hinter „Echo der Frau“, „Elle“, „Eltern“, „Emotion“, „Essen & Trinken“, „Eulenspiegel“ und „Erwachet!“. Aber beispielsweise souverän vor „Emma“. Ein persönlicher Triumph auch für Heidi Klum. Die „Emma“ ist ihrem Herzensformat GNTM nämlich traditionell etwa so freundschaftlich verbunden wie Boris Becker dem britischen Finanzamt.

Vor lauter Vorfreude die Modelmappen vergessen

 

Die „Wendy“ dagegen passt zu Klums „Aktenzeichen XY“ für Models wie Donald Trump zu Elon Musk. Die Dressurmeisterin der Modelherzen hat sich mit ihren Jungs nämlich einen prallgefüllten Stall von One-Trick-Ponys herangezüchtet. Frisch gesattelt geht es also rein in die Castings. Die Prachtexemplare Kevin („Ich bin schon seit eineinhalb Jahren hauptberuflich Model!“) und Moritz („Ich bin Skateboarder!“) vergessen vor lauter Vorfreude sogar ihre Modelmappen. Die sind für Mannequins auf Jobakquise allerdings etwa so wichtig wie der Führerschein für Taxifahrer. Die Hoffnung auf Bilder in einer Printausgabe müssen Kevin und Moritz aber glücklicherweise dennoch nicht begraben. „Esquire“-Chef Dominik Schütte, die Kerstin Schneider der Lifestyle-Magazine, gibt sich gönnerhaft: „Kevin, ich möchte dir von Herzen den Tipp geben, das sollte das erste und das letzte Mal sein, dass du deine Mappe vergisst!“

Direkte Konsequenzen erleiden die beiden nicht, Schütte hat offenbar ein Herz für latent verpeilte Modelnovizen. Aber nicht nur. Auch fachfremde Fashionphilosophen wie Rekordnationalspieler und Modeikone Lothar Matthäus haben es Schütte angetan. Sein Prêt-à-porter-Mantra für Herrenanzüge lautet passend dazu: „Die unteren Knöpfe bleiben immer offen!“ Das erinnert in seiner Style-Stringenz stark an die Haute-Couture-Erfolgsformel von Matthäus: „Der Gürtel muss zu den Schuhen passen!“

Wollen einen guten Eindruck hinterlassen: Ethan, Jannik, Nawin und Moritz R.

Wollen einen guten Eindruck hinterlassen: Ethan, Jannik, Nawin und Moritz R.ProSieben/Nadine Rupp

Keine wertvollen Tipps hat Schütte anschließend für Felix L. (von dieser Woche an nur noch Felix, nachdem Heidi Klum sicherheitshalber seine Namensvetter Felix S. und Felix F. aussortiert hat). Entsprechend kurz gestaltet sich das Vorsprechen. Der bodenständige Felix (Hobbys: „Kochen, Angeln, Lesen und Fechten“) sieht darin aber zunächst keinen pauschalen Nachteil: „Es ging sehr schnell. Das kann jetzt sehr gut für mich sein oder sehr schlecht!“ Und da hat er recht. Castings sind nicht wie Sex. Sehr kurz bedeutet nicht automatisch „0 von 10, gerne nicht wieder“. Noch selbstbewusster tritt Lian auf. Er verrät über seine Berufswahl: „Ich habe mich mal vor den Spiegel gestellt und gefragt, was ist mein Vorteil – und mein Vorteil ist mein Aussehen!“ Eine beinahe arkadische Feststellung. Die meisten Eigentalentsucher stehen ja vor dem Spiegel, suchen nach besonderen Fähigkeiten und stellen dann fest: „Ach guck, Algebra!“

Dominik Schütte goutiert Lians Optikoptimismus jedoch nur unzureichend und verschmäht ihn bei der finalen Auswahl. Der stets wie der frisch aufgebügelte Zwillingsbruder von Mads Mikkelsen wirkende „Esquire“-Chef widmet sich lieber eingehend dem Mitkandidaten Pierre, der vor lauter Begeisterung sogar einen echten Thomas-Hayo-Moment hat: „Ich finde ihn gut, aber ich weiß nicht, wie stark kann die Energie aus ihm raus-bursten?“ Als sich mit Moritz irgendwann auch der zweite Hauptdarsteller der GNTM-Komödie „Kevin allein ohne Mappe“ zum Einführungstalk einfindet, wird schnell klar: Moritz hat die Wartezeit effektiv mit der Ausarbeitung eines ausgeklügelten Castingschlachtplans genutzt: „Ich gehe jetzt mit meinem Kopf da rein!“ Ein guter Vorsatz. Während nämlich Models ohne Job lediglich keine Models sind, sind Models ohne Kopf medizinisch betrachtet zumeist sogar lebensunfähig.

Das Publikum wird belohnt

 

Den begehrten „Esquire“-Job holen sich letztlich Ethan, Moritz, Pierre und Jannick. Die Trauer der Verschmähten hält sich aber in Grenzen, denn schon am nächsten Morgen wartet eine zweite Chance. Auch das Sportmagazin „Approved“ ruft zum Casting. Und auch die GNTM-Fanbase an den TV-Bildschirmen wird königlich für ihre Ausdauer beim Nachverfolgen der weitestgehend skandalfreien Entwicklungsdoku belohnt. Das „Approved“-Casting beschert der Fernsehgeschichte den formvollendetsten Modelskandal, seit Dramaqueen Joy 2019 eine krachende „Respektschelle“ an Mitkandidatin Lena verteilte und der Restkader so aufgescheucht reagierte, als hätte Gastjuror Michael Michalsky gerade „Ihr seid alle hässliche, fette Kühe“ an die Garderobentür geschrieben. Mit dem Blut eines Robbenbabys, das er zuvor eigenhändig stranguliert hat. Mit den Extensions von Heidi Klum.

Was ist also passiert? Bei Oliver Rauh, dem stellvertretenden Chefredakteur und Style Director der „Approved“, ist nomen anscheinend omen. Entsprechend rau geht es zu. Kandidat Faruk, der im Vorgespräch zunächst berichtet hatte, dass er früher deutlich mehr gewogen hatte, dann mit Sport abnehmen konnte und sich inzwischen in seinem Körper sehr wohlfühlt, gibt Rauh den etwas unpassenden und unprofessionellen Tipp mit: „Nutze die Chance, um noch etwas Work-out zu machen!“ Das kommt bei Faruk nicht sonderlich gut an: „Hat der das echt gesagt? Spinnt der?“ Entsprechend hocheskaliert entscheidet Faruk sich, das Casting umgehend zu verlassen: „Er hat gesagt, ich soll abnehmen. Das finde ich diskriminierend. Voll respektlos! Mich vor allen runterzumachen, dass ich zu dick wäre, das geht gar nicht!“ Sofort wacht das bis zu diesem Zeitpunkt eher motivationsbefreit vor sich hin dümpelnde Social-Media-Kommentarspalten-Geschwader auf und zettelt ein Lagergefecht zwischen „Was ein Arschloch, der Typ vom Magazin“ und „Was stellt sich Faruk so an, Models werden halt nach ihrem Aussehen beurteilt“ an. Auch Kandidat Keanu hält Faruks eskalationsbereiten Ausraster für überzogen und geschäftsschädigend: „Wenn sich das rumspricht, ist er gefickt!“

Model Faruk hat die anderen Models nach dem Kommentar, er soll mehr Work-outs machen, hinter sich – zumindest kurzzeitig.

Model Faruk hat die anderen Models nach dem Kommentar, er soll mehr Work-outs machen, hinter sich – zumindest kurzzeitig.ProSieben/Daniel Graf

Nach kurzer Besprechungspause kommt es zum Showdown in der Boxhalle. Oliver Rauh, dem selbst sein mitgereister Kollege attestiert, man müsse schon „etwas vorsichtig sein, was man sagt“, versucht, die Wogen zu glätten. Sein „Es tut mir leid, wenn ich dich wirklich verletzt habe, das war nicht meine Absicht!“ wird allerdings dem Fachbereich Nonpology zugeordnet und stellt weder Publikum noch Faruk zufrieden. Der führt aus: „Ich werde die Entschuldigung nicht annehmen. Wenn Models immer den Mund halten, wird es immer Menschen wie Sie geben, die abfällige Bemerkungen machen!“

Rückendeckung erhält er vom Rest des Male-Model-Kaders, der spontan eine Gewerkschaft gründet und damit für eine unerwartete GNTM-Premiere sorgt: einen Arbeitskampf der Solidarität. Jannick verkündet dem schockierten „Approved“-Team: „Da es heute ja auch um das Team geht, haben wir uns alle entschieden, den Job nicht anzutreten!“ Dieser Schulterschluss hält allerdings nur wenige Minuten. Die Aussicht auf eine Modestrecke ist für einige verlockender als die Aussicht, zur Mutter Teresa der Männermodels gekürt zu werden. Mit dem Wissen, ihr Ego und ihren Siegeswillen damit über die im Team ausgemachte Solidaritätshaltung zu stellen und charakterlich angreifbar zu machen, treffen sich Kevin, Pierre und Moritz wie in einem schlechten Spielfilm heimlich auf dem Parkplatz mit Oliver Rauh und verkünden ihre offizielle Streikbrecherhaltung. Rauh ist erleichtert: „Ihr seid die perfekte Besetzung, das ist super professionell!“

„Wir zeigen ja Reality“

 

GNTM-Begleiter der ersten Stunde wird es nicht verwundern, Neufans des Formats hätten sich womöglich eine klare Einordnung des Vorfalls durch Chefcasterin Klum erhofft. Die jedoch möchte es sich weder mit potentiellen Magazinpartnern noch mit der Community verscherzen und wählt den Weg der Neutralität: „Wir zeigen ja Reality. Sie, liebe Zuschauer, müssen sich ihr eigenes Bild machen!“ Klum könnte aus der Not eine Tugend machen und sich bei ihrer nächsten legendären Halloweenparty als „neutrale Schweiz“ verkleiden, muss aber zunächst einen nicht unerheblichen Shitstorm aushalten. Ihr unermüdlich vorgetragener Appell für mehr Diversität wird durch rückgratlose Neutralität in solchen Streitfällen konterkariert. Man kann über das Verhalten von Faruk geteilter Meinung sein, aber wenn ein Kunde einem ihrer Models sagt, es solle mal besser ein bisschen mehr Work-outs machen, sollten bei Klum Alarmglocken einer unrühmlichen Vergangenheit läuten, aus deren übergriffigem Schatten sie seit Jahren versucht auszubrechen.

Damit ist der Vorfall erst mal abgehakt und der Friede-Freude-Eierkuchen-Tross fliegt gutgelaunt nach Los Angeles. Kaum angekommen, sortiert Klum nach einem obskuren finalen Walk, bei dem die Models mit tonnenschweren Wandvorhängen über den Catwalk flanieren müssen, in einem radikalen Massen-Exit Lian, Tim und Mattes aus. Bei denen war, wie Pierre es formuliert, „der Hin- und Rückflug länger als die Zeit, die sie hier waren“. Der Rest darf zunächst in der Stadt der Engel bleiben und zu den Girls ins Penthouse einziehen. Ob es jetzt endlich zu ersten amourösen GNTM-Pärchenmomenten kommt, das verrate ich nächste Woche. Bis dann.

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