GNTM 2025: Ein Model räumt bei den Castings ab

Eines der bekanntesten Brettspiele der Welt ist Monopoly. Die populärste Aktionskarte darin ordnet ein unmissverständliches „Gehe direkt ins Gefängnis. Gehe nicht über ,Los‘, ziehe nicht 200 Euro ein“ an. Ein bisschen so fühlt sich diese Woche für die Spielfiguren aus Heidi Klums Model-Monopoly „Germany’s Next Topmodel“ an. Nachdem vergangene Woche bereits 16 Tickets nach Los Angeles vergeben wurden, startet die elfte Episode der Jubiläumsstaffel antizyklisch nicht mit traditionellen Flughafen-Phrasen von „Ich war noch nieeeeee in Amerika!“ bis „Ich kann das alles gar nicht glauben“, die stets in einem hyperventilierenden Kreischmodus vorgetragen werden, als würden Interkontinentalflüge für Weltfrieden sorgen. Statt Canapés in der Business Class gibt es also erst mal eine weitere Woche in München, dem Los Angeles der Weißwürste.

Svenja, Daniela, Lulu und Katrin beim Casting

Tja, liebe Model-Loft-Träumerinnen, wie heißt es im Konfirmationsunterricht so schön: „Vor den Erfolg hat Gott den Schweiß gesetzt.“ Und hier bei GNTM weiß jeder: Gott, das ist Heidi Klum. Und Erfolg, das sind Jobs. Statt Sehnsuchtsort Modelvilla in der Stadt der Engel heißt es diese Woche erst mal Castingwoche in der Stadt der Lederhosen. 16 Mädchen sind noch im Rennen, nur eine von ihnen kann Germany’s Next Topmodel werden. Das habe ich zur Vorbereitung auf diese Staffel extra nochmals im Regelwerk nachrecherchiert, denn Heidi Klum hält sich mit Details über die zu erwartende Menge an neuen Topmodels je Staffel ja seit Jahren bedeckt.

Statt Flughafentransfer gibt es für diese 16 Auserwählten zukünftigen Rabattcode-Märtyrerinnen also erst mal ein Gruppenticket für die Münchner Verkehrsgesellschaft und vier Casting-Adressen. Nicht mal Zeit für den Besuch eines der zahlreichen Schweinshaxen-Paradiese der Pressfleisch-Metropole München bleibt, für den sich Heidi Klum bei den männlichen Titelaspiranten noch einen ganzen Abend Zeit genommen hatte. Warum, bleibt unklar. Verbringt Flirtmaschine Klum ihre Zeit lieber mit muskulösen Male-Models? Oder sind womöglich Großteile der weiblichen Mannequin-Elite Vegetarierinnen, sodass ein Schlemmerabend zwischen Schweinsbraten und Rostbratwurst für Daniela und ihre 15 Begleitmodels keinen Sinn gehabt hätte?

Räumt die Überfliegerin Daniela ab?

 

16 Mädchen, vier Jobs. Statistisch betrachtet wird jede vierte Model-Praktikantin einen Kundenjob mit auf den Weg über den großen Teich nehmen. Allerdings ist Fashion keine Mathematik, und so könnte es durchaus sein, dass beispielsweise Überfliegerin Daniela alle vier Jobs abräumt. Das blonde Nachwuchswunder aus der Modelmetropole Ostfildern vereint bemerkenswert viele Attribute, die für eine GNTM-Anschlusskarriere von Wichtigkeit sind: Sie hat ein wandelbares, dennoch sehr kommerzielles Gesicht, eine unaufgeregte Gelassenheit am Set und verbindet auf Bildern die immer leicht prollige, aber popkulturell sehr gut vermarktbare Aura der Schulhof-Schönheit mit High-Fashion-Präsenz. Im Prinzip verkörpert sie die perfekte Mischung aus Lena Gercke und Kate Moss. Für mich ist sie nach 20 Staffeln intensiver GNTM-Analytik eindeutig für das Finale gesetzt.

Daniela in einem voluminösen Kleid
Daniela in einem voluminösen KleidProSieben/Max Montgomery

Um sich dennoch volksnah und unterstützend zu zeigen, verrät Daniela ihren Mitstreiterinnen vor der großen Vierjob-Castingtour sogar noch freimütig ihr Geheimrezept: „Ich gebe immer mein Alles!“ Aha. Die erste Gelegenheit, ihr Alles zu geben, bekommt sie beim ersten Casting. Da warten die drei Damen vom Fashiongrill auf die Modelreisegruppe Klum und stellen sich als Abgesandte von „L“ vor. Heidewitzka, denkt man da. Wenn jetzt Castings für alle 26 Buchstaben auf uns warten, dann wird das ein langer Abend. Zum Glück handelt es sich aber nur um eine akustische Fehlzündung, denn das Kompetenztrio kommt nicht von „L“ sondern von „Elle“. Die Kandidatinnen sollen sich ihnen in drei Worten beschreiben. Daniela wählt „optimistisch, laut und leise“. Überraschend, denn immerhin ist sie Model und keine Stereoanlage.

Aber auch Neu-Rotschopf Katharina macht sich Jobhoffnungen und will dafür nicht nur ihr Alles geben, sondern auch ihr Weitsprungtalent: „Man springt über seine Komfortzone!“ Potzblitz. Wenn Katharina sich jetzt noch aus ihrem Schatten quält, kann Daniela einpacken. Und so kommt es. Das „Elle“-Dreigestirn ruft nicht Daniela, sondern Safia, Zoe, Katharina, Annett, Aaliyah und Magdalena zu detaillierteren Probeaufnahmen auf einem Trampolin. Ja, genau: Trampolin. Eines der wichtigsten Accessoires der Fashion-Fotografie. Die meisten Trainingsstunden hat offenbar Zoe genommen, die sich souverän den Job angelt. Magdalena trauert ihrer vergebenen Chance professionell nach, denn sie weiß: „Jobs sind eines der wichtigsten Sachen für ein Model!“ Und da hat sie recht. Models ohne Jobs sind wie Busfahrer ohne Führerschein.

„Nach dem Casting ist vor dem Casting!”

 

Die Trauer währt aber nicht lange, denn wie sagte Modelbundestrainer Sepp Herberger: „Nach dem Casting ist vor dem Casting!“ Getreu diesem Motto geht es direkt weiter zur „Sports Illustrated“. Hier wird noch weniger an Personal gespart. Die Macher der Bademodenbibel schicken direkt vier Personen als Begleitpersonal. Und wir sind erst bei Casting Nummer zwei. Wenn das so weitergeht, müssten wir beim vierten Casting bei knapp 24 Kundenvertretern angekommen sein. Warum nicht mal die gesamte Redaktion mitbringen? Oder wie man im Megapark auf Mallorca, dem „Sports Illustrated“ für Bierbäuche, sagt: „Scheiß drauf, GNTM ist nur einmal im Jahr!“

Kaum angekommen, erinnert sich Zoe an das Drei-Worte-Spiel der „L“-Frauen und stellt sich mit folgendem Kurzmonolog vor: „Ich würde mich in drei Worten beschreiben, nämlich selbstbewusst, zielstrebig und auch sehr humorvoll!“ Gut, das sind sechs Worte, aber wer zählt schon mit. Außer der Chefredakteur von „Sports Illustrated“, und der ist da streng. Folgerichtig geht Zoe diesmal leer aus, und der Job geht an Safia sowie, bitte nennen Sie mich von jetzt an Nostradamus der Modelbranche: Daniela.

Die erste Enttäuschung der Castingwoche gibt es dann bei Joboption drei. Die „InStyle“ reist mit nur zwei Repräsentantinnen an. Hier wird offenbar auf Effizienz gesetzt. Oder der Fotograf hat kurzfristig abgesagt. Das „InStyle“-Duo jedenfalls fotografiert höchstselbst, und das per iPhone. Verständlich, denn nichts schreit mehr nach „Fashion“ als ein Fotograf mit Smartphone. Im Auswahlprozess spendiert das „InStyle“-Doppel dann wichtige Insidertipps. Canel etwa bescheinigen Sie: „Sie hat sich gerne bewegt!“ Ein Vorteil in der Modelbranche. Models, die sich nie bewegen, blicken zumeist auf keine außergewöhnlich erfolgreiche Karriere zurück. Aber auch für Zoe gibt es wertvolle Handlungsempfehlungen: „Du kannst gerne auch noch mal ein bisschen bright smilen!“

Irgendwo in New York streicht sich da ein stolzer Thomas Hayo zufrieden über seine schwarze Lederjacke. Sein Feldzug für die Denglishisierung der deutschen Modesprache trägt erste prominente Früchte. Zoe allerdings smiled wohl zu wenig bright, und zack: Job Nummer zwei für Daniela. Um es kurz zu machen: Auch der letzte Job (für ein neues Parfum von Zadig & Voltaire) geht an Daniela.

Diese recht monopersönliche Ergebnisstruktur sorgt für einige Frustmomente und beschert uns den ersten Eskalationsmoment der Staffel. Dampfplaudertasche Svenja hält sich offenbar für den Dr. Christian Drosten der Ernährungspyramide und möchte ihre joblose Woche mit nahrungsmedizinischem Fachwissen kompensieren. Leider fehlt ihr dazu das empathische Fingerspitzengefühl. Ihren prinzipiell nicht komplett unsinnigen Plot „Untergewicht und Übergewicht sind beide ungesund“ untermauert sie mit einem ergänzenden „Nicht, dass du dich jetzt angesprochen fühlst!“ an die Adresse der zufällig danebenstehenden Aaliyah, dem einzigen Curvy-Model im Bewerberinnenfeld.

„Svenja ist eine Person, die nicht nachdenkt, bevor sie etwas sagt!“

 

Sofort brennen der Kommentarspaltenfraktion auf Social Media die Sicherungen durch. Ein Monolog wie ein Autounfall. Diesen kleinen Ausflug ins intellektuelle Nichtschwimmerbecken des Bodyshamings quittiert Aaliyah per kurzer Verhaltensanalyse: „Du versuchst, die Leute bloßzustellen!“ Mit diesem Urteil bleibt sie nicht allein. Mitkandidatin Laura pflichtet bei: „Svenja ist eine Person, die nicht nachdenkt, bevor sie etwas sagt!“

Als dann alle vier Jobs vergeben sind (Zoe, Daniela, Daniela, Daniela) und Daniela, der FC Bayern München der Modelbranche, gemeinsam mit dem schmückenden Beiwerk der anderen Kandidatinnen als Rekordcastingmeisterin in Los Angeles ankommt, geht es nicht sofort in das vorfreudig herbeigesehnte Modelloft, sondern direkt auf einen Laufsteg. Und der besteht aus einem künstlichen Wald. Ein Studio voller Moos, Palmen und Büsche wartet auf die nur noch 15 USA-Reisenden, nachdem Safia kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen passen musste.

Statt Fotos gibt es diese Woche ein überlebensgroßes Konterfei auf Bettwäsche, damit im Modelloft die Bettensituation auf einen Blick zugeordnet werden kann. Eine nette Idee, wobei es allerdings ein bisschen umständlich wird, ab jetzt immer eine mehrere Quadratmeter große Bettdecke mit zu Castings zu schleppen. Der erste Final Walk in Los Angeles endet mit Jobs für Katharina und Canel, die umgehend zurück nach Berlin fliegen, um für Kilian Kerner, Danny Reinke und Marcel Ostertag an der Fashion Week teilzunehmen. Abschließend wird noch schnell Laura aussortiert, die nach nur knapp fünf Stunden in Los Angeles mit der CO₂-Bilanz ihrer Heimatstadt Holzkirchen wieder zurückfliegt.

Außerdem nimmt sich Heidi Klum Favoritin Daniela zur Brust, die in ihrem umständlichen Kleid auf dem Waldwalk keine gute Figur abgibt: „Du guckst immer nur auf den Boden!“ Auf genau diesen Boden, nämlich den der Tatsachen, will Klum ihren Jobmagnet offenbar zurückholen. Die harte Kritik, die Daniela in eine Fifty-fifty-Situation mit Laura katapultiert, in der sie ihrer eigenen Demission nur haarscharf entgeht, wirkt wie eine disziplinarische Maßnahme.

Daniela soll davor bewahrt werden, nach drei Jobs in einer Woche nicht schon vor dem Einzug ins Modelloft abzuheben. Dem Damoklesschwert eines vorzeitigen Rückflugs noch mal von der Schippe gesprungen, geht es für Daniela und die nun nur noch 13 anderen Models endlich ins Model-Penthouse. Ein kurzer, geschulter Blick zeigt sofort: Es ist dasselbe Penthouse wie vergangenes Jahr. So stellt sich also die interessante Frage, wer das Bett auftragen muss, in dem Kandidat Armin vor Jahresfrist erst mit Jana und nach Janas Abgang dann nahtlos mit Grace angebändelt hatte. Das Ergebnis verkünde ich direkt hier gleich nächste Woche. Bis dann!

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