Bild: Getty Images
Flashback: Boris Becker und sein glücklicher Netzroller bei den US Open
Vor 35 Jahren: Boris Becker gewinnt in der zweiten Runde bei den US Open gegen Derrick Rostagno nach Abwehr von zwei Matchbällen – und holt später den Titel bei den US Open.
Boris Becker spielte 1989 eines seiner besten Jahre in seiner Karriere. Nachdem Becker den Titel in Wimbledon in imposanter Manier gewonnen hatte, wollte er bei den US Open das erste Mal siegen. Doch der an Nummer zwei gesetzte Deutsche stand nach einem glatten Auftaktsieg bereits in der zweiten Runde mit dem Rücken zur Wand.
Im Match gegen den US-Amerikaner Derrick Rostagno hatte Becker im Tiebreak des vierten Satzes zwei Matchbälle gegen sich. Beim zweiten Matchball hatte Becker das Glück auf seiner Seite. Ein Netzroller sorgte dafür, dass Rostagno nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte. „Ist das nicht Schicksal?”, sagte Beckers Ex-Trainer Günther Bosch beim Kommentieren des Matches. Wenig später schaffte der Deutsche mit einem spektakulären Punktgewinn den Satzausgleich.
Boris Becker: „Das ist besonders süß”
Becker gewann das Match nach 4:27 Stunden Spielzeit mit 1:6, 6:7 (1:7), 6:3, 7:6 (8:6), 6:3. „Wenn du solch einen Schlag bei einem Matchball gegen dich machst, ist das besonders süß. Ich würde ein bisschen übertreiben, wenn ich sage, dass ich fühlte, dass ich das Match nicht verlieren werde. Ich war fast fertig. Die einzige Sache, die ich gut gemacht habe, war mein sehr guter Spirit auf dem Platz“, sagte Becker über den Zittersieg.
Es war die Initialzündung für den Deutschen in New York. Becker spielte sich nach starken Leistungen ins Finale vor und besiegte dort den Weltranglistenersten Ivan Lendl mit 7:6 (7:2), 1:6, 6:3, 7:6 (7:4). Es blieb sein einziger Titel bei den US Open. Das Match gegen Rostagno unterstrich, wie eng Sieg und Niederlage im Tennis zusammenhängen können und dass man manchmal das nötige Quäntchen Glück haben muss, um ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.